Erschienen am Mittwoch, 26. November 2014
Anlass: STB Bigband trifft Pheel
„STB Bigband trifft . . .“: Sindelfinger Jazzensemble musiziert mit Beatboxer im Sindelfinger Pavillon
SINDELFINGEN (red). Einen Tag vor dem Kleinkunstpreisträger-Abend (siehe Artikel oben) war die Sindelfinger STB Bigband im Pavillon zu Gast. Das Ensemble gilt als experimentierfreudig. So hat die Truppe erst im Oktober beim Stuttgarter Improkessel-Festival ein fünfköpfiges Ensemble des Improvisationstheaters begleitet. Im Pavillon stand die nächste Premiere an: Im Rahmen seiner eigenen Reihe „STB Bigband trifft . . .“ gestaltete das Jazzensemble den Abend gemeinsam mit dem Stuttgarter Beatboxer Pheel.
Django Hödl, der bestens aufgelegte musikalische Leiter der STB Bigband, eröffnete den bunten Abend mit klassischer Bigband-Literatur eines Sammy Nestico und schlug schon bald die Brücke zu modernen, aktuellen Bigband-Arrangements. Sängerin Pearl Bretter bewies einmal mehr ihre musikalische Klasse, zum Beispiel mit „Love me or leave me“ und „Feeling Good“ des Böblinger Jazzpianisten und Arrangeurs Tobias Becker.
Bereits nach wenigen, kurzweiligen Stücken trat der Stuttgarter Beatbox-Profi Pheel mit auf die Bühne und demonstrierte einen erstaunlichen Einblick in die Beatbox-Welt. Er imitierte Drumcomputer- und natürliche Perkussion-Rhythmen mit dem Mund, der Nase und dem Rachen – eine Kunstform, die sich aus dem Hip-Hop entwickelt hat.
Die Bigband-Musiker banden Pheel in ihr Programm ein: So lieferte er sich „Battles“ mit Schlagzeuger Ralf Püpcke und Percussionist Sven Reisch oder nutzte seine Mund-Akrobatik, um bei Herbie Hancocks populärem Song „Cantaloupe Island“ zu scratchen und Sounds zu erzeugen.
Die rund 100 Zuschauer staunten nicht schlecht, als die scheinbar gegensätzlichen Musikrichtungen zunehmend auf der Bühne verschmolzen. Ein Höhepunkt des Abends war George Gershwins „Summertime“, bei dem sich Bandleader und Posaunist Django Hödl von Pheel begleiten ließ.